Für Frauen ist es wichtig, sich der Unterschiede im Bereich Lohn und Geschlecht bewusst zu sein. Diese Erkenntnis ist der erste Schritt, um Veränderungen herbeizuführen und eine gerechtere Zukunft für alle zu gestalten. Indem wir die Begriffe und Konzepte verstehen, die mit Gleichstellung und Lohnfragen verbunden sind, können wir informierte Entscheidungen treffen und aktiv zur Förderung von Chancengleichheit beitragen. Dieses Glossar bietet dir einen klaren Überblick über zentrale Begriffe, die dir helfen, diese Themen besser zu begreifen und deine Stimme für eine gerechtere Welt zu erheben.
Begriffe auf einen Blick: Klicke auf das Wort für mehr Infos
AGEL – Aggregierte Geschlechtsorientierte Einkommenslücke
Beschreibt den Unterschied im durchschnittlichen Einkommen von Männern und Frauen über alle Berufe und Branchen hinweg, unter Berücksichtigung von Faktoren wie Teilzeit und Karriereunterbrechungen.
BIP – Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist der Gesamtwert aller in einem Land produzierten Güter und Dienstleistungen. Unbezahlte Care-Arbeit, die überwiegend von Frauen geleistet wird, ist im BIP jedoch nicht enthalten, obwohl sie entscheidend für das Funktionieren der Gesellschaft ist.
Care-Arbeit
Unbezahlte oder unterbezahlte Arbeit, die für das Wohlbefinden von Menschen notwendig ist (z.B. Pflege, Kinderbetreuung), und größtenteils von Frauen übernommen wird.
Equal Pay Day
Der Tag, der symbolisiert, bis wann Frauen arbeiten müssen, um das gleiche Jahresgehalt wie Männer im Vorjahr zu erzielen. Er markiert die geschlechtsspezifische Lohnlücke.
Erwerbsquote
Die Erwerbsquote gibt den Anteil der Bevölkerung an, der einer bezahlten Arbeit nachgeht. Geschlechterdifferenzen in der Erwerbsquote zeigen oft auf, dass Frauen häufiger in Teilzeit arbeiten oder ganz aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden.
Gender Data Gap
Der Gender Data Gap beschreibt die systematische Vernachlässigung von frauenspezifischen Daten in Forschung und Statistik, was zu falschen Annahmen und Planungen führt, die Frauen benachteiligen können.
Gender Overall Earnings Gap (GOEG)
Ein Indikator, der die Einkommenslücke zwischen Männern und Frauen unter Berücksichtigung von Teilzeit, Arbeitsunterbrechungen und anderen Faktoren misst.
Gender Pay Gap
Der prozentuale Unterschied im durchschnittlichen Bruttostundenlohn von Männern und Frauen. Ein wichtiger Indikator für geschlechtsspezifische Lohnungleichheit.
Gender Pension Gap
Der Gender Pension Gap beschreibt die Lücke in der Rentenhöhe zwischen Männern und Frauen, die durch ungleiche Erwerbsbiografien, Lohnunterschiede und unbezahlte Care-Arbeit entsteht.
Geschlechterquote
Eine Regelung oder Empfehlung, nach der ein bestimmter Prozentsatz von Positionen, z.B. in Aufsichtsräten oder Parlamenten, mit Frauen besetzt werden muss, um die Gleichstellung zu fördern.
Gläserne Decke
Unsichtbare Barrieren, die Frauen und Minderheiten daran hindern, in Führungspositionen aufzusteigen, obwohl es keine formalen Hindernisse gibt.
Intersektionalität
Die Überschneidung von verschiedenen Diskriminierungsformen, wie Geschlecht, Hautfarbe und soziale Herkunft, die Frauen und Minderheiten besonders betreffen.
Lohntransparenz
Das Prinzip, Gehälter offenzulegen, um die Gleichbehandlung und Entlohnung zwischen den Geschlechtern zu gewährleisten und den Gender Pay Gap zu verringern.
Maternity Pay Gap
Die Einkommenslücke, die durch Mutterschaftsurlaub und Kinderbetreuung entsteht, da Frauen oft ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder pausieren müssen.
Mütterfalle
Ein Begriff, der beschreibt, wie Mütter nach der Geburt eines Kindes häufig beruflich ins Abseits geraten, da sie aufgrund von Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen seltener befördert oder schlechter bezahlt werden.
Sexistische Diskriminierung
Ungleichbehandlung aufgrund des Geschlechts, die Frauen oft daran hindert, die gleichen Chancen, Löhne und Aufstiegsmöglichkeiten wie Männer zu erhalten.
Strukturelle Benachteiligung
Systematische und langfristige Benachteiligungen von Frauen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen wie dem Arbeitsmarkt, der Bildung und dem Rechtssystem.
Teilzeitfalle
Die Tendenz, dass Frauen nach der Geburt eines Kindes oder zur Pflege von Angehörigen häufig in Teilzeitarbeit verharren, was langfristig ihre Karrierechancen und das Einkommen verringert.
Unbezahlte Arbeit
Arbeit, die in der Regel nicht bezahlt wird, wie Haushaltstätigkeiten oder die Pflege von Angehörigen. Diese Arbeiten werden überwiegend von Frauen geleistet und sind ein wesentlicher Faktor für den Gender Pay und Pension Gap.
Vertikale Segregation
Das Phänomen, dass Frauen oft in niedriger bezahlten oder weniger angesehenen Berufen verbleiben und nur schwer in Führungspositionen aufsteigen.
Wage Penalty
Der "Lohnstrafen"-Effekt beschreibt die negative Auswirkung von Mutterschaft und Care-Verpflichtungen auf das Gehalt von Frauen, die nach Pausen oder in Teilzeit wieder in den Arbeitsmarkt einsteigen.
Zeitarmut
Ein Begriff, der beschreibt, wie insbesondere Frauen durch die Doppelbelastung von Erwerbsarbeit und Care-Arbeit weniger Freizeit und Erholungsmöglichkeiten haben, was ihre Lebensqualität und Gesundheit beeinträchtigt.
Zeitvolumen für unbezahlte Arbeit
Die Anzahl an Stunden, die Frauen im Durchschnitt für unbezahlte Arbeit, wie Kinderbetreuung, Hausarbeit oder die Pflege von Angehörigen, aufwenden. Dieses Zeitvolumen ist oft deutlich höher als bei Männern und führt zu Ungleichheiten in der Erwerbsarbeit.
Zweites Einkommen
Die Tendenz, dass das Einkommen von Frauen oft als „Zweites Einkommen“ betrachtet wird, was zu geringerer Wertschätzung ihrer Arbeit und zu Entscheidungen führt, die ihre berufliche Karriere unterordnen.
Zwang zur Teilzeit
Ein strukturelles Phänomen, das Frauen oft in Teilzeitarbeit zwingt, da sie die Hauptlast der Care-Arbeit tragen. Dies führt zu weniger Einkommen und schlechteren Karrierechancen.
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